Einleitung
Eine harmonische, von negativen Einflüssen unbelastete Gesichts-, Mund-, und Rechenregion verhindert Entwicklungsbehinderungen und mit diesen häufig einhergehende gesundheitliche Folgen. Die Lebenswichtigen Funktionen wie Essen, Trinken, Beißen, Kauen, Schlucken und Atmen sowie die äußerst komplizierte menschliche Fähigkeit des Sprechens sind dieser Region zuzuordnen. Sie stehen in ihrer qualitativen Ausprägung zueinander in Wechselbeziehung. Bei angeborenen LKGN-Fehlbildungen sind Formen und Strukturen in der Mund-, Kiefer-, und Gesichtsregion während der embryonalen Phase nicht hinreichend angelegt worden. In der folgenden Entwicklung des Kindes passen sich Gesichtswachstum und die in der Region sehr fein abgestimmten Bewegungsmöglichkeiten den Gegebenheiten an. Bestehende Behinderungen können sich weiter entwickeln bzw. zunehmend ausprägen und festigen. Je länger die angeborenen Abweichungen bestehen, desto mehr prägen sich falsche Bewegungs- und Handlungsmuster. Steuerungen und Regelungen, feedforward und feedback control, die Grundmechanismen des Bewegungslernens werden maßgeblich beeinflusst. Unterbricht man die Prozesse solcher Fehlanpassungen frühzeitig, sind gute Ergebnisse bei der weiteren Förderung zu erwarten. Sie optimieren sich, wenn durch chirurgische Maßnahmen, möglichst schon im ersten Lebensjahr, annähernd normale Formverhältnisse und Funktionsvorausetzungen hergestellt werden. Ein der Entwicklung angepasste chirurgische Korrektur und die unmittelbar daran anschließende funktionelle Übungsbehandluing sind für einen allgemein positiven Verlauf von entscheidender Bedeutung.
In den folgenden Ausführungen werden schwerpunktmäßig zwei neue Therapieansätze zur funktionellen Behandlung von Kindern mit angeborenen Spaltbildungen vorgestellt:
Die „FaceFormer Therapie“ und die Behandlung mit „Oralen Stimulationsplatten“, deren Erfolge im Zusammenhang mit anderen Behinderungen oder Störungen bereits wissenschaftlich belegt und von verschiedenen Autoren dokumentiert wurden.
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